Eine Reise durch Europa

Wasser. Welt. Erbe.

Die Einbettung in die wasserreiche Havelseenlandschaft macht die Insel Potsdam ohne Frage zu einem besonders reizvollen Reiseziel. Nicht nur Kulturliebhaber finden hier so manchen Schatz, auch Natur- und Aktivurlauber sowie Freizeitkapitäne können in Brandenburgs Landeshauptstadt schöne Aussichten genießen. Ob beim Spazieren, Radfahren oder auf einer Bootstour, die Havel ist eine stete Begleiterin. Sie schenkt Ruhe und Entspannung. Mal aus eigener Muskelkraft, mal vom umweltschonenden Hybridmotor angetrieben, es gibt für jeden die passende Möglichkeit, um auf den Havelwellen zu schippern.

Einmal abgelegt sorgt der Perspektivwechsel für neue Horizonte. Immer wieder wandert der Blick zu herausragenden Bauwerken am grünen Ufer. Die Schlösser und Gärten des UNESCO-Welterbes erzählen von der Sehnsucht ihrer Erbauer – nach italienischer Leichtigkeit, französischer Eleganz und englischer Erhabenheit. Ein Besuch in Potsdam ist wie eine Reise durch Europa. Ganz nah an der Metropole Berlin und doch ticken die Uhren in Potsdam langsamer. Es ist Zeit zum Innehalten und Sich-Inspirieren-Lassen. Brandenburgs Landeshauptstadt ist zweifelsohne ein Meisterwerk – geprägt durch den Fluss der Zeit.

Sehenswertes am Wasser mit europäischem Einfluss

Heilandskirche am Port von Sacrow, Foto: PMSG SPSG André Stiebitz

Heilandskirche Sacrow

Die Heilandskirche am Port von Sacrow entstand 1844 als sakrales Gebäude im italienischen Stil mit freistehendem Campanile nach Zeichnungen von Friedrich Wilhelm IV. Mit der Bauplanung wurde Ludwig Persius beauftragt. Ohne Frage ist sie aufgrund ihres Stils und ihrer Lage eine Besonderheit in der Seenlandschaft um Potsdam.

Meierei am Neuen Garten

Unter Friedrich Wilhelm IV. wurde das Gebäude nach Entwürfen von Ludwig Persius 1843/44 zu einer „Meierei-Villa“ im „normännischen Styl“ umgebaut. Bei der Aufstockung des Wohngebäudes erhielt die Meierei Fenster in der Art einer „venezianischen Loggia“, die dem König einen herrlichen Blick über den Jungfernsee ermöglichten. Und auch heute noch lässt sich dieser Blick in der Gasthausbrauerei bei frisch Gebrautem und deftiger Brauhausküche genießen.

Meierei am Neuen Garten, Foto: PMSG SPSG André Stiebitz
Schloss Cecilienhof, Foto: PMSG SPSG André Stiebitz

Neuer Garten und Schloss Cecilienhof

Umgeben vom Jungfernsee und dem Heiligen See nimmt der englisch anmutende Neue Garten eine zentrale Rolle in der Potsdamer Kulturlandschaft ein. Das Schloss Cecilienhof wurde von 1913–17 nach Plänen von Paul Schultze-Naumburg im englischen Landhausstil errichtet. Beachtenswert sind die Schornsteine im Tudorstil, von denen keiner dem anderen gleicht. Eine bedeutsame Rolle spielte das Schloss im Jahr 1945, als hier die Potsdamer Konferenz der Siegermächte des Zweiten Weltkrieges stattfand.

Belvedere Pfingstberg

Vom Jungfernsee aus lassen sich die beiden auf dem Pfingstberg thronenden Türme des Belvederes erspähen. Der italienische Traum von Friedrich Wilhelm IV. wurde in zwei Bauphasen von den Architekten Ludwig Persius, Ludwig Ferdinand Hesse und Friedrich August Stüler verwirklicht – Beeinflusst und inspiriert unter anderem von der Villa Medici in Rom.

Blick auf die Türme des Belvedere Pfingstberg, Foto: PMSG André Stiebitz
Kaiserliche Matrosenstation Kongsnæs, Foto: PMSG André Stiebitz

Matrosenstation Kongsnæs

Die Kaiserliche Matrosenstation Kongsnæs am Jungfernsee wurde im Auftrag von Kaiser Wilhelm II. 1890 im norwegischen Drachenstil durch den Architekt Holm Hansen Munthe umgebaut. Heute befinden sich in den rekonstruierten Gebäuden ein Restaurant und Wohnungen. Bereits 1841 wurde die Anlegestation vom preußischen Königshaus als Ausgangspunkt für Lustfahrten auf der Havel genutzt.

Schloss und Park Babelsberg

Majestätisch am Havelufer liegt das im Stil der englischen Neugotik errichtete Schloss Babelsberg. Die Terrassen des Schlosses sollten – nach dem Bekunden des Gartenarchitekten Hermann Fürst von Pückler-Muskau – wie „Schlossräume unter freiem Himmel“ wirken. Das Schloss und der Park Babelsberg wurden ab 1833 für den Prinzen Wilhelm von Preußen (später Kaiser Wilhelm I.) und seiner Gemahlin Prinzessin Augusta von Sachsen-Weimar als Sommerresidenz errichtet.

Schloss und Park Babelsberg, Foto: PMSG SPSG André Stiebitz
Nikolaikirche Potsdam, Foto: PMSG Julia Nimke

Nikolaikirche

Kein Land ist in Potsdam so präsent wie Italien. Bereits der Alte Markt, das historische Zentrum der Stadt, erinnert an eine italienische Piazza. Hier erhebt sich die wohl markanteste Erscheinung der Stadt – Die Nikolaikirche, die mit ihrer Kuppel dem Petersdom in Rom gleicht und nach Plänen von Karl Friedrich Schinkel in den Jahren 1830– 37 erbaut wurde.

Museum Barberini

Der Alte Markt, Potsdams historische Mitte, wurde unter Friedrich II. Mitte des 18. Jahrhunderts nach italienischen Vorbildern gestaltet. Der im Zweiten Weltkrieg zerstörte Platz wurde schrittweise neu angelegt und bis 2017 entstand das Palais Barberini, das seitdem das Museum Barberini beherbergt. Als Vorbild gilt der barocke Palazzo Barberini in Rom. Das an der Alten Fahrt liegende Museum Barberini hat sich als internationales Kunstmuseum mit hochkarätigen Ausstellungen etabliert.

Museum Barberini, Foto: PMSG Julia Nimke

Stadtführung "Potsdam – Eine Reise durch Europa"

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Europäische Einflüsse im Handwerk

Wer Potsdam besucht, begibt sich auf eine Reise durch Europa. Die Schlösser und Gärten erzählen von der Sehnsucht ihrer Erbauer – nach italienischer Leichtigkeit, französischer Eleganz und englischer Erhabenheit. Doch nicht nur das Erscheinungsbild der Stadt ist vielfältig geprägt, auch ihre Kultur und Tradition. Durch die Toleranz- und Heiratspolitik der brandenburgischen und preußischen Herrscher kamen Menschen aus ganz Europa nach Potsdam. Als Handwerker, als Glaubensflüchtlinge, als Facharbeiter. Mit ihrem Wissen und Können sollten sie dabei helfen, den Traum der eigenen Seidenproduktion zu verwirklichen, die auf Sumpf gebaute Stadt weiter trocken zu legen oder mediterrane Pflanzen auf heimischen Boden zu kultivieren. Schaut man heute hinter die hübschen Backsteinfassaden des Holländischen Viertels, durch die kleinen Fenster der Babelsberger Weberhäuser oder auf die Seidentapeten des Neuen Palais werden die Visionen spürbar. Es breiten sich die vielen Geschichten derjenigen aus, die Potsdam zu der facettenreichen Stadt machen, die sie heute ist.

Auch in der Adventszeit sind die europäischen Einflüsse in der ganzen Stadt spürbar. Dann trifft böhmisches Kunsthandwerk auf finnischen Glühwein, niederländischer Sinterklaas auf polnischen Sternenzauber.

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Europäische Einflüsse in der Architektur

Palazzi und Orangerien, Pannekoeken und Pelmeni, Tulpenfest und Sinterklaas – die Architektur Potsdams spiegelt die Geschichte der Stadt wider. Und die Sehnsüchte ihrer Herrscher. So hat Brandenburgs Landeshauptstadt heute zweifelsohne viele Gesichter. Menschen aus ganz Europa kamen im Laufe der Zeit in die Residenzstadt der Hohenzollern – und damit auch ihre Bauten. Bis heute bewahrt sich Potsdam diesen europäischen Esprit. Mit allen Sinnen spürbar. In wenigen Minuten radelt man von der Französischen Kirche zum im englischen Landhausstil erbauten Schloss Cecilienhof. Oder vom böhmischen Weberviertel in Babelsberg zu den romantischen Schweizer Häusern in Klein Glienicke. Der Duft der süßen Orangen des Sizilianischen Gartens lässt von Italien träumen, das Backsteinrot des Holländischen Viertel erinnert an Amsterdam und im nächsten Moment ist man Teil eines Märchens in der Russischen Kolonie Alexandrowka.