„Orientalische“ Fürsten und „Völkerschauen“. Koloniale Bezüge im Neuen Palais

  • „Orientalische“ Fürsten und „Völkerschauen“. Koloniale Bezüge im Neuen Palais © Potsdam, Park Sanssouci, Neues Palais, Grottensaal, R. 177, Detail: Spitze des Kilimanjaro, Foto: Yann Le Gall / Anna von Rath, Lizenz: SPSG

Kuratorinnenführung mit Carolin Alff, SPSG

Im Neuen Palais gibt es viele überraschende Gegebenheiten, die vom Kolonialismus in Preußen erzählen. Kaiser Wilhelm II. ließ die sogenannte „Somali Gesellschaft“ nach Potsdam bringen und initiierte zur Bildung der „Frauen und Kinder“ eine diskriminierende „Völkerschau“. Im Grottensaal empfing er 1901 die Delegation des Prinzen Chun II., eines Bruders des chinesischen Kaisers, der gezwungen worden war, sich für die Ermordung des deutschen Gesandten während des „Boxeraufstands“ in China zu entschuldigen. Ebenfalls im Grottensaal befindet sich die sogenannte „Spitze des Kilimandscharo“. Den Stein hatte der Geograph Hans Meyer dem Kaiser als symbolische Eroberung des höchsten Punktes Afrikas geschenkt. Auch die Vorgeschichte des deutschen Kolonialismus wird sichtbar. Der venezianische Künstler Andrea Celesti malte ein opulentes Historiengemälde, das dicht mit „orientalischen“ Vorstellungen aus europäischer Perspektive besetzt ist.

Datum
23.07.2023
16:30 Uhr
Zeiten / weiterführende Informationen
Treffpunkt: Besucherzentrum Neues Palais
Preise
12 Euro / ermäßigt 8 Euro
Info / Kontakt
Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG)
Besucherinformation
+49 (0)331-9694107