Im Zuge der politischen Wende 1990 kam auch die Gesetzgebung zum
Schwangerschaftsabbruch auf den Prüfstein. In der DDR seit 1972 legalisiert und
entstigmatisiert, waren Abtreibungen in der Bundesrepublik vielerorts kaum noch möglich.
Frauen in Ost und West demonstrierten nun gemeinsam für die Abschaffung des § 218 – ein
Novum in dieser Zeit. Doch der 1992 errungene Kompromiss wurde 1993 vom
Bundesverfassungsgericht gekippt. Damit gilt Abtreibung bis heute als Straftat und ist nur
nach einer Pflichtberatung straffrei.
Wie geht es Frauen, die eine Schwangerschaft abgebrochen haben? Gabriele Grafenhorst,
ehemaliges Mitglied der Unabhängigen Initiative Potsdamer Frauen, befragte Mitte der
1980er Jahre Frauen in der DDR dazu. Erst 1990 fand sie einen Verlag für ihren Band
„Abbruch-Tabu. Lebensgeschichten nach Tonbandprotokollen“. Mehr als 30 Jahre später
zeigen die Interviews der Autorin Jeanne Diesteldorf wie stark das Thema noch immer tabuisiert wird.
Lesung und Diskussion “Abtreibung – Lesung über ein Tabu”
Datum
24.11.2022
18:00 Uhr
Preise
kostenfrei
weiterführende Links
Abtreibung - Lesung über ein Tabu
Ort der Veranstaltung
Urania Potsdam
Gutenbergstr. 71/72
14467 Potsdam
Info / Kontakt
Stiftung Gedenkstätte Lindenstraße
Lindenstraße 54
14467 Potsdam
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