Deutschlandpremiere
Die Mythen der Antike haben die Zeit nicht ohne Grund überdauert: Wenn sie noch immer aus den Tiefen der Zeit zu uns sprechen, dann deshalb, weil sie sich mit universellen Problemen beschäftigen, die unser Leben seit jeher bewegen. Inspiriert von Werken von Renaissance- und Barockmalern wie Rembrandt, Caravaggio und Botticelli, die als erste eine Rückbesinnung auf biblische und griechische Texte einleiteten, stellt Adi Boutrous eine Verbindung zu einer Vergangenheit her, in der das Schöne und das Gerechte gleichbedeutend waren. In einem Bühnenbild aus Tüchern, die sowohl die Bühne als auch ihre Körper schmücken, geben sich fünf Tänzer:innen ganz den Begegnungen hin und lassen die großen Erzählungen der Vergangenheit in der heutigen Zeit nachklingen. Mit Reflections hält der Choreograf der Kunstgeschichte einen Spiegel vor, um die moralische Dimension der Körper zu reflektieren und seine Suche nach einer Ästhetik, die sich auf Ethik reimt, fortzusetzen.