Schlösser und Gärten

Sie sind UNESCO-Welterbe seit dem 12. Dezember 1990: die Schlösser und Gärten von Potsdam und Berlin. In Potsdam prägen 16 eindrucksvolle Schlösser, Paläste und Prunkbauten das Stadtbild. Damit hat Potsdam deutschlandweit die höchste Anzahl an Schlössern pro Kopf. Die Hohenzollern formten während jahrhundertelanger Bautätigkeit eine strahlende Residenzstadt. Das königliche Statement „Hier herrsche ich!“ zeigte sich überall. Markante Gebäude, breit angelegte Straßen und fein konzipierte Landschaftsgärten demonstrierten Macht und Anspruch. Der Blick wanderte von einem Punkt zum nächsten, klug gelenkt von durchdachten Sichtachsen. Das ist heute noch genau so erlebbar.

Nutzen Sie zur digitalen Erkundung auch die App "SANSSOUCI" der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg – vor Ort bei Ihrem Besuch oder bequem von Zuhause aus. Die Apps können Sie kostenlos bei GooglePlay oder im App-Store herunter laden. Für Potsdam stehen derzeit Touren für den Park Sanssouci, das Schloss Cecilienhof sowie die Neuen Kammern von Sanssouci zur Verfügung.

Park Sanssouci – Schloss Sanssouci und Neues Palais

Schloss Sanssouci, Foto: PMSG/ SPSG André Stiebitz
Schloss Sanssouci, Foto: PMSG/ SPSG André Stiebitz

Schloss Sanssouci war das Lieblingsschloss Friedrich II., volkstümlich „Alter Fritz“ genannt. Das sommerliche Lustschloss ist wie kein anderes seiner Schlösser so eng mit der Persönlichkeit des Preußenkönigs verbunden. Seine sterblichen Überreste ruhen in der Gruft auf der obersten Weinbergterrasse.

Im Jahre 1747 ließ Friedrich der Große das Schloss nach seinen eigenen Skizzen anfertigen. Er nannte es „Sans, Souci.“, zu Deutsch „Ohne, Sorge.“. Die originale Raumausstattung, die Verzierungen und Bemalungen sind noch heute im Schloss zu besichtigen. Mit seinen zwölf Zimmern zählt es eher zu den kleineren Schlössern, jedoch ist Schloss Sanssouci sehr kostbar und liebevoll ausgestattet. Es lohnt sich, diese Pracht einmal selbst zu erleben und in die Welt des „Alten Fritz“ für eine kleine Zeitspanne einzutauchen.

Das mit Abstand größte Schloss ist das Neue Palais. Imposant ist auch seine Lage: Am Ende der Hauptallee gelegen, ist es durch den gesamten Park Sanssouci sichtbar. Mit seinen 200 Zimmern, vier Festsälen und einem Rokokotheater wurde das Neue Palais 1769 von Friedrich II. als letztes Schloss in seiner Regierungszeit geplant und fertiggestellt. Ursprünglich als prunkvolles Gästehaus gedacht, machte es Kaiser Wilhelm II. in den Jahren 1888 bis 1918 zu seiner Sommerresidenz. Im Gegensatz zum intimen und eher bescheidenen Schloss Sanssouci diente das Neue Palais als Ort für offizielle, repräsentative Anlässe.

Eine der kostbarsten Innenausstattungen in Europa gibt es im Unteren Fürstenquartier mit Tressenzimmer, Konzertzimmer, Ovalem Kabinett und Grottensaal zu bestaunen.

Neues Palais, Foto: PMSG/ SPSG André Stiebitz
Neues Palais, Foto: PMSG/ SPSG André Stiebitz

Neuer Garten – Marmorpalais und Schloss Cecilienhof

Marmorpalais im Neuen Garten, Foto: PMSG/ SPSG André Stiebitz
Marmorpalais im Neuen Garten, Foto: PMSG/ SPSG André Stiebitz

Teil des UNESCO-Welterbes ist auch der Neue Garten. Er liegt zwischen Innenstadt, Heiligem See und Jungfernsee am Fuße des Pfingstberges. Im Park gibt es viele architektonische Schmuckstücke: Marmorpalais, Orangerie, Holländisches Etablissement und Gotische Bibliothek. Das Schloss Cecilienhof ist wohl einer der wichtigsten Schauplätze der neueren Zeitgeschichte. Hier fand im Sommer 1945 die Potsdamer Konferenz mit Churchill, Truman und Stalin statt.

Gartenbaumeister Peter Joseph Lenné hat den Neuen Garten als offene Parklandschaft angelegt. Diese Grundstruktur ist nach wie vor erhalten. Der Park besticht durch seine Weitläufigkeit und die gestalterische Verbindung zu den Parks von Sacrow, Glienicke und Babelsberg sowie der der Pfaueninsel.

Park Babelsberg – Schloss Babelsberg

Park und Schloss Babelsberg, Foto: PMSG/ SPSG André Stiebitz
Park und Schloss Babelsberg, Foto: PMSG/ SPSG André Stiebitz

Der Park Babelsberg mit dem Schloss Babelsberg ist ebenfalls Teil der weiträumigen Kulturlandschaft Potsdams. Auch hier waren Peter Joseph Lenné und Karl Friedrich Schinkel am Werk. Sie haben neben weiteren Architekten und Gartenkünstlern das Ensemble maßgeblich mitgestaltet. Kaiser Wilhelm I. und seine Familie verbrachten ab 1871 über 50 Jahre lang ihre Sommer in dem majestätischen Schloss am Tiefen See.

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges kam der Park Babelsberg in die Hoheit der Sowjetischen Militäradministration. Größere Flächen des Parks am Ufer der Havel wurden ab 1945 als Strandbad genutzt. In den 1950er-Jahren entstand auf der Fläche das Bezirkszentrum für maritime Ausbildung „Karl Liebknecht“. Am östlichen Ende des Parks wurde ein Studentenwohnheim-Komplex gebaut. Zwei neue Gebäude direkt hinter dem Schloss dienten der Akademie für Staats- und Rechtswissenschaften der DDR und führten dazu, dass diese Bereiche für Parkbesucherinnen und -besucher unzugänglich wurden.

Mit dem Bau der Berliner Mauer im Jahr 1961 und der umfangreichen Grenzsicherung wurden der Glienicker See und der Teltowkanal vom Park abgetrennt. Der Uferweg war nicht mehr öffentlich zugänglich. Seit dem Mauerfall ist der Park wieder vollständig für alle geöffnet. Das Gelände ging in die Verwaltung der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) über, die den Park nach den ursprünglichen Plänen von Pückler und Lenné schrittweise rekonstruiert.

Weitere Sehenswürdigkeiten im Park Babelsberg sind der Flatowturm, das Kleine Schloss, das Matrosenhaus und die Gerichtslaube im Park Babelsberg.

Führungen durch Parks und Gärten

UNESCO-Welterbe in Potsdam

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Schloss Sanssouci

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